SpVgg Thalkirchen 1:3 BCF Wolfratshausen

Die Damen der SpVgg Thalkirchen sind am Ostermontag aus dem Bezirkspokal ausgeschieden. Sie verloren das Halbfinalspiel gegen BCF Wolfratshausen mit 1:3 (Halbzeit 0:2).

Thalkirchen startete zunächst stark gegen den ungeschlagenen Tabellenführer der Bezirksoberliga. In den ersten 30 Minuten erarbeiteten sich die Thalkirchner deutliche Feldvorteile und trieben den Ball aus einer stabilen Abwehr immer wieder vors Tor der Gäste aus Wolfratshausen, die sich aus dieser frühen Umklammerung kaum befreien konnten. In der 12. Minute war Sina nicht zu stoppen, trieb den Ball über die linke Seite bis zur Grundlinie, passte zurück auf Sara, die ihrerseits auf die besser positionierte Elisa spielte und diese mit einem satten Schuss nur die Unterseite der Latte traf. Thalkirchen erspielte sich über die Außenpositionen weitere Möglichkeiten. Ein Tor hing in der Luft, wollte aber nicht fallen. In der 22. Minute nahm Cindy am 11-Meter-Punkt eine genaue Flanke von Desi direkt ab, verfehlte das Tor nur knapp.

So kam es, wie es kommen musste: In der 31. Minute tauchte Wolfratshausen erstmals vor dem von Caro gehüteten Tor auf. Einen verzweifelten und schwachen Schuss der Wolfratshausener Stürmerin aus 16 Metern sah Caro wohl am Tor vorbei gehen. Er rollte allerdings ins Tor. Nicht nur die Wolfratshausener Damen sahen sich verwundert an, nahmen dieses Geschenk zum 0:1 aber gerne an. Thalkirchen war geschockt und fand in der restlichen 1. Halbzeit nicht mehr ins Spiel zurück. Wolfratshausen nutzte diese Verunsicherung in der Thalkirchner Mannschaft kaltschnäuzig aus und erhöhte in der 37. Spielminute – diesmal mit einem unhaltbaren Schuss aus 18 Metern – noch auf 0:2. Kurz vor dem Halbzeitpfiff gaben die Thalkirchner Damen doch noch ein Lebenszeichen von sich. Meli, Annika und Desi scheiterten allerdings mit ihren Schüssen.

Die zahlreichen Zuschauer diskutierten in der Halbzeitpause das kuriose Tor zum 0:1 und fragten sich, ob die Mannschaft noch einmal zurückkommen würde. Die Pausenansprache von Trainer Raimond Spar zeigte Wirkung. Die Thalkirchner Damen bewiesen, dass sie sich noch nicht geschlagen geben wollten und spielten wieder Angriff um Angriff auf das Wolfratshausener Tor. Dabei agierten die Thalkirchner Abwehrspieler nun etwas offensiver, woraus sich den schnellen Wolfratshausener Stürmerinnen immer wieder gefährlich Kontermöglichkeiten boten, die aber abgewehrt werden konnten. In der 60. Minute setzt sich Sara über rechts durch und flankt den Ball auf die heranstürmende Anni. Der Schuss ging nur knapp drüber. In der 67. Minute fällt dann endlich der verdiente Anschlusstreffer zum 1:2. Sina erläuft sich einen langen Ball, zieht vom 16-Meter-Raum ab und trifft nur die Latte. Cindy schaltete am schnellsten und konnte den Abpraller bedrängt von Wolfratshausener Abwehrspielerinnen ins Tor schießen.

Nur wenige Minuten später war es erneut Sina, die ihrer Gegenspielerin zum wiederholten Male stehenließ und in den Strafraum eindrang. Sinas Schuss konnte die Torhüterin mit ihrer besten Parade gerade noch entschärfen. Auf der anderen Seite zeichnete sich Torfrau Caro ebenfalls aus, als sie einen harten Schuss zur Ecke abwehren konnte. Gegen den Kopfball, der direkt aus dem folgenden Eckball resultierte, war sie allerdings machtlos. Wolfratshausen erhöhte damit in der 76. Minute auf 1:3. Die Kräfte der Thalkirchner Damen schwanden nun und Wolfratshausen verwaltete in den letzten Minuten routiniert die Führung. Thalkirchen mobilisierte die letzten Kräfte, um vielleicht doch das Wunder zu schaffen. Leider ergaben sich außer einem Kopfball von Anni keine Einschussmöglichkeiten mehr, sodass Wolfratshausen ins diesjährige Bezirkspokal-finale einziehen wird.

Die Damen vom BCF Wolfratshausen waren der erwartet schwere Gegner. Über weite Strecken des Spiels war ein Klassenunterscheid aber nicht zu erkennen. Thalkirchen hatte auch deutlich mehr Torchancen, von denen letztendlich nur eine einzige genutzt wurde. Hätte Thalkirchen in der ersten halben Stunde des Spiels ein oder zwei Tore vorgelegt, wäre die Partie eventuell anders ausgegangen. So bleibt den Thalkirchner Damen nur die Gewissheit, sich bis zum Schlusspfiff gegen die Niederlage gewehrt zu haben. Nach zwei Pokalsiegen in Folge lässt man in diesem Jahr erhobenen Hauptes einer anderen Mannschaft den Vortritt.

Text: Martin Lange